Geschichte

Rebbau hat es in Betznau schon in früheren Zeiten gegeben. Was lag da näher, als altes Brauchtum der Fasnet in der Figur von Rebweibern auszudrücken. Die Idee in Betznau eine närrische Vereinigung zu gründen, war im Herbst 1994 angekommen. Im Frühjahr 1995 machte man sich an die Umsetzung. Mit einer modellierten Maske ging es in Richtung Füssen, um diese in Holz anfertigen zu lassen.

Mit den Rebweibern soll verdeutlicht werden, welche harte, mühevolle Handarbeit erledigt werden musste, ehe der Wein im Fass seiner Reife entgegenging. Die Maske drückt dieses ewige bergauf, bergab mit schweren Lasten aus. Die Rebweiber fallen auf durch weit aufgerissene Augen, ein schräges Kinn und eine knorpelige, weite Nase. Die verrunzelten weinroten Wangen sind vor allem an den Mundwinkeln am Ausdrucksvollsten. Der Mund selbst sitzt schräg im Gesicht, und ein großer Backenzahn ragt aus dem rechten Mundwinkel weit heraus. Ein gewaltiger zerzauster und langer Haarbüschel drängt neugierig unter dem Kopftuch hervor. Das Häs verkörpert die Farben und das Wetter in den Reben. Der weinrote Rock und eine grüne Bluse mit weißen Verzierungen stellen die schönen, warmsonnigen Tage in den Reben dar. Eine schwarze Schürze und ein schwarzes Kopftuch deuten auf die Kehrseiten des Berufsstandes hin: Mieses Wetter, Kälte und die gefürchteten Schädlinge. Zur Ausstattung des Rebweibes gehört neben einem mit Rebblättern verzierter Ledergürtel und eine Rätsche, um die Vögel und den Winter zu vertreiben.

Als wichtig betrachten alle, das Brauchtum in und um die Rebhänge lebendig werden soll. Auf dieser und jener Fasnet werden die Rebweiber vertreten sein und um Symphatie werben. Schließlich soll ja auch der Wein von den Betznauer und Kressbronner Hängen seinen Absatz finden. Mit im Gefolge wird dann hi und da die wohl größte Rätsche sein. Wer übrigens die schaffige, vom Wind zerzauste und vom Wetter gebeutelte Weiberschar begrüßen will: Deren Ruf lautet: "REBWEIB RÄTSCH !"